"Ein Mensch, der sich kennt,
kennt jeden. Ein Mensch,
der sich selbst liebt, liebt jeden.
Dadurch eröffnet sich ihm jeden Tag
der wunderbare wahre Sinn des Lebens
in jeglicher Vielfalt."
(Miklos Magyar)
Lange habe ich gebraucht, mir darüber klar zu werden, wer ich eigentlich bin oder wer ich sein will?!
Jahre über Jahre habe ich damit verbracht, wissen zu wollen, was andere über mich denken, mir anzunehmen, wie andere mich haben wollen. Ich habe versucht anderen zu gefallen, um immer wieder dabei festzustellen, wie falsch und unehrlich diese Personen doch sind.
Ich wollte irgendwie doch nur "dazu gehören". Oft stellte ich mir die Fragen:
Wieso passe ich nicht zu denen?
Wieso möchte niemand mit mir Zeit verbringen?
Wieso lädt mich niemand zum Treffen ein?
Warum sind die so glücklich?
Bin ich in dieser Welt richtig?
Wer ist diese heutige "Gesellschaft"?
Es war wirklich nicht leicht, meinen Weg zu finden. Ich habe viel mit mir selbst gearbeitet, reflektiert und bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich nicht wichtig ist, "dazu zugehören", denn es kann mich nicht glücklich machen.
Ich bin im Allgemeinen eine sehr junge Mutter und zum Zweiten für mein Alter schon "sehr" lange verheiratet. In viele heutige Vorstellungen passe ich also schon mal nicht hinein.
Mit den Vorurteilen:
1) so jung (19 Jahre) zu heiraten geht eh nur schief...
2) jetzt schon das erste Kind (23 Jahre),
3) du bist gerade mit der Ausbildung fertig...
wurde ich immer konfrontiert. Ich hatte nur leider immer das Problem, anstatt zu mir, zu meinen Entscheidungen zu stehen, fing ich an, daran zu zweifeln, denn was andere sagen, ist doch wichtig und vielleicht auch richtig?!
Heute könnte ich mich echt ohrfeigen für diese Einstellung. Anderer seits war die Arbeit damit und somit an mir eine richtige Befreiung und auch ein Prozess, indem ich einfach ICH wurde.
Ich weiß jetzt, wer ich bin, was ich will, was ich nicht will und vor allem weiß ich, wer meine Freunde sind und wer meine kostbare Zeit und Person kennen darf. (Klingt ein klein wenig blöd, ist aber so!!!)
Ich liebe es einfach zu sein. Einfach bedeutet für mich, ich muss nichts darstellen. Ich muss niemanden zeigen, "mein Haus", "mein Auto"...., wer mich mag, mag mich weil ich bin, wie ich bin.
Früher dachte ich immer, ich muss alles immer "neu" und "perfekt" haben, heute ist es mir völlig egal. Ich bin ein sparsamer Mensch, ich brauche selten neue Kleidung (trotzdem bin ich immer gut angezogen, allerdings ist dies auch eine Sache des Geschmacks), mache keine neuen Trends mit, denn eigentlich gefallen mir die Stils der 50er, 60er Jahre viel besser. Ich liebe altes mit neuem zu kombinieren, was oftmals ganz neue Möglichketien bietet (in allen Lebensbereichen).
Ich bin keine Karrierefrau, arbeite nicht mehr in meinem Beruf, was natürlich für die heutige Emanzipation völlig unverständlich ist. Ich dachte immer, ich müsse trotz eigener Kinder immer noch nebenbei Karriere machen, bis ich einfach nur am Ende war.
Ich bin zu der Einstellung gekommen:
"Warum sollte man als Frau Kinder bekommen, wenn man sie nicht selbst bei sich hat? Warum sollten andere von meinen Schätzen etwas ab bekommen? Für mich hat diese ganze Gleichstellung nicht nur positive Aspekte. Während ich sehr gut verstehen kann, dass Frauen Ansehen und auch ihr Können beweisen wollen, so wenig Verständnis habe ich für die, die ihre Kinder auf die Welt bringen um sie dann mit 8 Wochen von 7-17 Uhr in eine Krippe zu geben. Liebe Frauen, ihr verpasst das Wunderbarste, dass man euch geschenkt hat. Mutter sein, mit Leib und Seele ist ein Vollzeitjob. Die Wirtschaft und auch die Mütter selbst wissen nicht, was sie sich damit an tun, Kind, Karriere und Haushalt (nebenbei auch noch Ehefrau?!)..."
Ich arbeite mittlerweile sehr, sehr wenig und bin Vollzeit Mama. Ich habe auch bei dieser Entscheidung viele dumme Kommentare mir anhören müssen, aber jetzt lebe ich mein Leben und vor allem bin ich jetzt ICH.
In keiner Weise heißt das für mich, niemals mehr meinen Berufswegen nach zu gehen, aber für die kurze und wenige Zeit, in der meine Kinder "klein" sind, genieße ich es, ihnen einfach meine Zeit zu schenken. Außerdem profitieren einfach jetzt erst einmal meine eigenen Jungs von meinem Beruf und meiner Ausbildung, was ich sehr schön und vor allem sehr produktiv finde.
Wer bist Du wirklich?
Heute kann ich diese Frage zu 100% beantworten. Ich bin eine Mutter von zwei Söhnen und Ehefrau. Ich bin Pädagogin und bilde mich gerade für ganzheitliches Lernen weiter. Arbeite damit aber nur zu Hause.
Ich liebe meine Familie und ich gebe jede freie Minuten dafür, Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich brauche keinen Luxus und ich brauche auch keine Menschen um mich herum, die mir Lügen oder schlechte Laune vermitteln. Ich bin ehrlich und sage mittlerweile auch Nein, wenn ich etwas nicht machen möchte (was mir leider nicht immer positiv ausgelegt wird), aber das ist mir egal.
Menschen die mir Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen machen möchten, schaffen es heute Gott sei Dank nicht mehr, die gehören dann zu jenen, mit denen ich nichts mehr zu haben möchte.
Wer ehrlich mit mir redet, konstruktive Kritik üben kann und ein kompetenter Gesrpächs- oder Diskussionspartner ist, der kann gerne und jeder Zeit mit mir reden, ich bin immer für ihn da. Menschen die keine Selbst-Reflexion haben, werden sich mit mir schwer tun, denn man sollte im Besten Fall immer erst einmal vor seiner eigenen Haustüre kehren, bevor man es bei anderen tut.
Ich liebe es Kind zu sein und ich liebe das Einfache. Ich bin konservativ und oft altmodisch und genau das finde ich ehrlich gesagt gut. Ich bin einfach wie ich bin und langsam fange ich an, das ICH zu lieben...(mal sehen, ob das auch noch mit den kleinen Speckpölsterchen klappst?!?) Wichtig für mich ist auch, dass ich jetzt weiß, ich kann und werde es nie jedem recht machen können und mittlerweile möchte ich das auch nicht mehr.
Wer jetzt wieder damit ankommt, ich sei arrogant und eingebildet (das höre ich leider auch oft), der soll aufhören neidisch auf andere zu sein und sein eigenes ICH finden!!!
"Glücklich ist nicht,
wer anderen so vorkommt,
sondern wer sich selbst dafür hält."
Ihr Lieben, beginnt auch die Reise zu Eurem Ich, wenn Ihr das Gefühl habt, irgendetwas passt nicht.
Es ist heilend, erleuchtend und macht einen unglaublich frei.
Zauberhafte Grüße
Kathi